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Exhibition Friedrichshof 2015

Als die griechische Dichterin Sappho an sich selber das Nahen des Alters verspürt, dichtet sie, vor ungefähr 2600 Jahren:

…weiß sind die Haare geworden, die schwarzen…schwer ist mir die Seele geworden; nicht tragen die Knie mehr, …sie, die doch einstmals flink waren zum Tanzen gleich Rehen. Darüber seufze ich oft jetzt. Doch was soll ich machen? Alterslos zu werden als Mensch, der man ist, das ist ja nicht möglich…

Sappho wandelt in einer späteren Dichtung die nahezu hoffnungslose Resignation in eine neue Qualität: sie besinnt sich ihrer Autonomie und beschließt, sich in ihrer Kunst ihre Sonne selbst zu verschaffen! In einem Fragment dichtet sie sich selber, der alt Gewordenen, zu:
So nimm denn die Leier…

Ich liebe den Glanz: dies wurde mein Teil jetzt im Leben,
Hell, strahlend und schön ist dies mein Los, weil ich die Sonne liebe!

von Hubert Gaisbauer

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